Was bedeutet die Solarpflicht für Unternehmen und Gewerbe?

Die Solarpflicht wird für Unternehmen in Deutschland immer mehr zur Realität: Bereits seit 2022 müssen Gewerbetreibende in Baden-Württemberg beim Neubau von Nicht-Wohngebäuden eine Photovoltaikanlage installieren. Andere Bundesländer wie Bayern, Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen sind diesem Beispiel gefolgt und haben eigene Regelungen zur PV-Pflicht eingeführt.
Doch die Solarpflicht bringt nicht nur neue Anforderungen mit sich – sie eröffnet auch erhebliche wirtschaftliche Chancen. Unternehmen, die heute in eine gewerbliche Photovoltaik-Anlage investieren, profitieren von niedrigen Modulpreisen, hohem Eigenverbrauch und Amortisationszeiten von nur 5 bis 7 Jahren. Elevion Green unterstützt Sie bei der Umsetzung Ihres Solar-Projekts und stellt sicher, dass Sie die Solarpflicht in Ihrem Bundesland einhalten.
Das Thema kurz und kompakt
- Regionale Unterschiede: Die Solarpflicht ist derzeit Ländersache – in etwa der Hälfte der Bundesländer gelten bereits Verpflichtungen zur Installation von PV-Anlagen bei gewerblichen Neubauten und Dachsanierungen.
- Betroffene Unternehmen: Hauptsächlich betroffen sind Gewerbebetriebe, die neue Nicht-Wohngebäude errichten oder umfassende Dachsanierungen durchführen. Aber auch bei der Errichtung neuer Parkplätze kann die PV-Pflicht greifen.
- Wirtschaftliche Vorteile: Durch die Installation einer Solaranlage profitieren Unternehmen langfristig von reduzierten Stromkosten, wobei sich gewerbliche PV-Anlagen oft schon nach 5–7 Jahren amortisieren.
- Professionelle Umsetzung: Elevion Green unterstützt Unternehmen dabei, die Solarpflicht nicht nur rechtssicher zu erfüllen, sondern als rentables Geschäftsmodell zu nutzen – von der Planung über die Installation bis zur langfristigen Betreuung.
Was ist die Solarpflicht?
Die Solarpflicht – auch Solardachpflicht oder solare Baupflicht – verpflichtet Eigentümer bestimmter Gebäude zur Installation einer Photovoltaikanlage oder Solarthermieanlage. Das politische Ziel dahinter ist klar: Deutschland möchte bis 2030 mindestens 80 % seines Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien decken. Freie Dachflächen – insbesondere auf Nicht-Wohngebäuden – sollen dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Anders als bei privaten Wohnhäusern ist die Solarpflicht für Unternehmen oft strenger geregelt. Während Privatpersonen häufig nur bei Neubauten betroffen sind, müssen Gewerbetreibende auch bei Dachsanierungen und teilweise sogar bei der Errichtung größerer Parkplätze eine PV-Anlage installieren. Der Grund: Gewerbedächer bieten durch ihre große, zusammenhängende Fläche ohne störende Aufbauten in der Regel optimale Voraussetzungen für Solaranlagen.
In welchen Bundesländern gilt die Solarpflicht 2025?
Die Solarpflicht für Unternehmen ist derzeit noch nicht bundesweit einheitlich geregelt, sondern wird von den einzelnen Bundesländern unterschiedlich umgesetzt. Während einige Länder bereits umfassende Regelungen haben, beschränken sich andere nur auf gewerbliche Neubauten; wieder andere haben noch gar keine Solarpflicht eingeführt. Die folgende Übersicht zeigt den aktuellen Stand der Photovoltaik-Pflicht aus gewerblicher Sicht:
Die Solarpflicht in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg war Vorreiter bei der Solarpflicht und hat bereits seit Januar 2022 umfassende Regelungen für den Ausbau der Solarenergie. Konkret müssen Unternehmen beim Neubau von Nicht-Wohngebäuden eine Photovoltaikanlage installieren. Seit dem 1. Januar 2023 gilt diese Pflicht auch bei grundlegenden Dachsanierungen; zusätzlich gilt sie für Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen. Die PV-Anlage kann dabei auch auf anderen Außenflächen des Gebäudes oder in unmittelbarer Nähe installiert werden, was Unternehmen Flexibilität bei der Umsetzung bietet.

Die Solarpflicht in Bayern
In Bayern gilt seit Juli 2023 eine Solarpflicht für den Neubau sowie die vollständige Erneuerung der Dachhaut von Nicht-Wohngebäuden. Seit dem 1. Januar 2025 gibt es zusätzlich eine Soll-Vorschrift für Wohngebäude, die jedoch rechtlich nicht verbindlich ist. Grundsätzlich gilt die PV-Pflicht in Bayern erst ab einer Dachfläche von mind. 50 Quadratmetern.
Die Solarpflicht in Berlin
Berlin hat eine der strengsten Solarpflicht‑Bestimmungen in Deutschland. Seit 2023 gilt für alle Dächer mit einer Fläche von mehr als 50 Quadratmetern – sowohl beim Neubau als auch bei einer umfangreichen Dachsanierung – die Anforderung, eine Solaranlage zu installieren. Die PV‑Anlage hat dabei mindestens 30 % der Dachfläche zu bedecken.
Die Solarpflicht in Brandenburg
Brandenburg beschränkt seine Solarpflicht seit Juni 2024 auf Gebäude, die öffentlich oder gewerblich genutzt werden. Dabei gilt: Bei einer Dachfläche von mindestens 50 Quadratmetern müssen mindestens 50 % des Dachs mit Photovoltaik ausgestattet werden. Private Wohngebäude sind von der Regelung ausgenommen.
Die Solarpflicht in Bremen
Bremen führt seine Solarpflicht stufenweise ein: Seit Juli 2024 gilt sie bei einer Sanierung von mehr als 80 % der Dachfläche, ab Juli 2025 auch für Neubauten. Unternehmen müssen dabei mindestens 50 % Ihrer Bruttodachfläche mit PV ausstatten. Bei Dachsanierungen müssen zunächst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, die eigentliche Installation kann dann innerhalb von zwei Jahren erfolgen.
Die Solarpflicht in Hamburg
In Hamburg gilt seit 2023 eine Solarpflicht für Neubauten und Dachsanierungen von Gebäuden mit einer Bruttodachfläche von mindestens 50 Quadratmetern. Unternehmen müssen in diesem Fall mindestens 30 % der Dachfläche mit Photovoltaik oder Solarthermie ausstatten. Die Regelung gilt sowohl für gewerbliche als auch für private Gebäude.

Die Solarpflicht in Niedersachsen
Niedersachsen hat die Solarpflicht schrittweise eingeführt: Seit Januar 2023 gilt sie beim Neubau von Gewerbeimmobilien mit einer Dachfläche von mindestens 75 Quadratmetern sowie für öffentliche Neubauten und Parkfläche mit mehr als 50 Stellplätzen. Am 1. Januar 2025 wurde die Regelung auf alle Neubauten mit einer Mindestdachfläche von 50 Quadratmetern ausgeweitet.
Die Solarpflicht in Nordrhein-Westfalen
Das bevölkerungsreichste Bundesland hat im Oktober 2023 eine Solarpflicht für gewerbliche Neubauten und alle neuen öffentlichen Liegenschaften eingeführt; seit Januar 2022 gilt die Pflicht außerdem schon für gewerbliche Parkplätze mit mindestens 35 Stellplätzen. Ab 2026 sollen zusätzlich private und gewerbliche Bestandsgebäude bei grundlegenden Dachsanierungen in die Solarpflicht eingeschlossen werden.
Die Solarpflicht in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz gilt seit Januar 2023 eine Solarpflicht für den Neubau von Gewerbeimmobilien mit einer Dachfläche von mindestens 100 Quadratmetern sowie Parkplätzen mit min. 50 Stellplätzen. Seit 2024 greift die Regelung außerdem beim Neubau oder der Dachsanierung von Gebäuden des Landes oder der Kommunen.
Die Solarpflicht in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein hat seit Januar 2023 eine Solarpflicht für neu erbaute Nicht-Wohngebäude, die ebenfalls bei einer Sanierung von mindestens 10 % der Dachfläche greift. Die Photovoltaikpflicht in Schleswig-Holstein gilt zudem für Parkplätze mit mehr als 100 Stellplätzen.

Zusammenfassung: Welche Industrien sind von der Solarpflicht betroffen?
Die Solarpflicht betrifft in erster Linie Unternehmen aus Industrie, Handel und Gewerbe, die neue Gebäude errichten oder bestehende Dächer grundlegend sanieren möchten. Besonders häufig sind dabei folgende Branchen betroffen:
- Produzierende Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie oder Pharmabranche, die neue Produktions- oder Lagerhallen errichten, fallen praktisch in allen Bundesländern mit Solarpflicht unter die Regelungen. Diese Unternehmen profitieren durch ihren hohen Stromverbrauch allerdings auch besonders von einer eigenen PV-Anlage.
- Logistik- und Transportunternehmen mit großen Lagerhallen und Umschlagplätzen liegen ebenfalls häufig im Anwendungsbereich. Ihre großen Dachflächen bieten ideale Voraussetzungen für eine wirtschaftlich rentable Solaranlage. Zusätzlich können diese Betriebe von der wachsenden Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte profitieren.
- Auch Einzelhandelsunternehmen wie Supermärkte, Baumärkte oder Einkaufszentren unterliegen beim Neubau oder bei einer Dachsanierung der Vorgabe, eine PV‑Anlage zu installieren. Ihre Betriebszeiten decken sich jedoch gut mit der Sonneneinstrahlung, was einen sehr hohen Eigenverbrauch ermöglicht.
Kommt bald die bundesweite Solarpflicht?
Eine bundesweite Solarpflicht wird in absehbarer Zeit wahrscheinlich, auch wenn die aktuelle Bundesregierung noch keine konkreten Pläne dafür formuliert hat. Entscheidend könnte die EU-Gebäuderichtlinie werden, die seit Mai 2024 in Kraft ist und eine Solarpflicht für alle EU-Mitgliedstaaten vorsieht. Demnach sollen ab 2030 sämtliche neuen Wohngebäude mit Solaranlagen ausgestattet werden, für Nicht-Wohngebäude soll die Pflicht bereits ab 2027 (Neubau) bzw. 2028 (Dachsanierung) gelten.
Die EU-Mitgliedstaaten haben nun bis Ende Mai 2026 Zeit, diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Für deutsche Unternehmen bedeutet das: In wenigen Jahren wird eine bundesweite Solarpflicht wahrscheinlich Realität. Wer schon heute investiert, sichert sich günstige Modulpreise und kann bei der Finanzierung von aktuell niedrigen Zinsen profitieren.
Fazit: Eine gewerbliche PV-Anlage lohnt sich auch ohne Solarpflicht
Die Solarpflicht mag für viele Unternehmen zunächst als zusätzliche Belastung erscheinen, sie beschleunigt jedoch eine Entwicklung, die wirtschaftlich ohnehin sinnvoll ist. Denn: Gewerbliche Photovoltaikanlagen amortisieren sich in der Regel schon nach 5 bis 7 Jahren und bieten jahrzehntelang günstige, planbare Stromkosten.
Darüber hinaus sind die aktuellen Rahmenbedingungen ideal: Die Preise für PV‑Module befinden sich auf einem historischen Tief, während Stromkosten auf lange Sicht weiter zunehmen. Unternehmen, die heute in eine Solaranlage investieren, sichern sich Energieunabhängigkeit und schaffen gleichzeitig einen wichtigen Baustein für ihre ESG-Strategie.
Elevion Green unterstützt auch Ihr Unternehmen dabei, die Solarpflicht als wirtschaftliche Chance zu nutzen. Mit unserem bewährten „3+1-Prozess" übernehmen wir alle Schritte von der Beratung über die Planung und Installation bis zur langfristigen Betreuung. Dabei profitieren Sie von der Erfahrung der gesamten Elevion Group mit über 60 Partnern und mehr als 500 Megawatt Peak installierter Leistung pro Jahr.