Power Purchase Agreements (PPA) für Unternehmen

Ein Power Purchase Agreement ist ein langfristiger Stromliefervertrag zwischen einem Stromproduzenten und einem Stromabnehmer. Bei einem PPA übernimmt der Energieerzeuger sämtliche Kosten für die Installation der Energieanlage, während der Abnehmer lediglich den erzeugten Strom zu einem vorab vereinbarten Preis beziehen muss. Elevion Green unterstützt Sie bei der Planung und Umsetzung Ihres Power Purchase Agreements und macht Ihr Unternehmen so fit für die Zukunft.
Das Thema kurz und kompakt
- Langfristige Planungssicherheit: PPAs bieten Unternehmen die Möglichkeit, Strom über Jahre hinweg zu einem festen Preis zu beziehen und sich so vor volatilen Energiekosten zu schützen.
- Keine Investitionskosten: Bei einem PPA übernimmt der Energieerzeuger die gesamten Anschaffungskosten. Das Unternehmen verpflichtet sich lediglich dazu, den produzierten Strom zu einem festen Preis abzunehmen.
- Flexible Vertragsgestaltung: Von On-site-Anlagen auf dem Firmendach bis zu virtuellen Stromlieferverträgen – PPAs lassen sich individuell an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen.
- Professionelle Umsetzung: Elevion Green begleitet Sie von der Analyse Ihres Energiebedarfs über die Vertragsgestaltung bis zur technischen Realisierung Ihres Power Purchase Agreements.
Was ist ein Power Purchase Agreement (PPA)?
Bei einem Power Purchase Agreement (PPA) handelt es sich um einen langfristigen Vertrag zwischen einem Stromproduzenten und einem Stromverbraucher, der alle wesentlichen Konditionen der Energielieferung regelt. Anders als bei herkömmlichen Stromtarifen handelt es sich bei einem PPA um eine bilaterale Stromkaufvereinbarung, die individuell auf die Bedürfnisse beider Vertragspartner zugeschnitten wird.
Das Besondere: Der Energieerzeuger übernimmt sämtliche Investitionskosten für die Energieanlage, während der Abnehmer lediglich den erzeugten Strom zu einem vorab vereinbarten Preis beziehen muss.
PPAs werden als „freie” Vereinbarung zwischen zwei Partnern ohne staatliche Subventionen geschlossen und bieten damit große Flexibilität in der Ausgestaltung. Unternehmen können sowohl feste als auch variable Preismodelle vereinbaren, die beispielsweise an den Börsenstrompreis gekoppelt sind.

Welcher Arten von PPA gibt es?
Power Purchase Agreements lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: physische und virtuelle PPAs. Diese unterscheiden sich vor allem in der Art der Energieversorgung und den damit verbundenen vertraglichen Strukturen.
Physische PPAs
Bei physischen PPAs wird die im Vertrag festgelegte Strommenge tatsächlich verkauft und geliefert. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrem Lieferweg:
- On-site PPA: Die Erzeugungsanlage befindet sich auf dem Gelände des Stromabnehmers, beispielsweise als Solaranlage auf dem Firmendach. Der erzeugte Strom fließt auf direktem Wege zu den Verbrauchern, wodurch Netzentgelte und andere Abgaben entfallen oder reduziert werden können.
- Off-site PPA: Hier erfolgt keine direkte Lieferung zwischen Erzeugungsanlage und Stromverbraucher. Stattdessen wird der Strom über das öffentliche Stromnetz transportiert; die Abwicklung erfolgt über die Bilanzkreise der beteiligten Parteien.
Virtuelle PPAs
Bei synthetischen oder virtuellen PPAs wird der Strom nicht direkt vom Erzeuger an den Verbraucher geliefert, sondern von beiden Parteien am Spotmarkt gehandelt. Zusätzlich wird ein sogenannter „Contract for Difference” vereinbart: Weicht der Spotmarktpreis vom bilateral vereinbarten PPA-Preis ab, gleichen sich die Vertragspartner die Differenz aus. Diese Struktur bietet administrative Vorteile und eignet sich besonders für Unternehmen mit dezentraler Produktion.
On-site PPA: Solarstrom direkt vom Firmendach
Bei einem On-site PPA wird die Solaranlage direkt auf dem Betriebsgelände errichtet – meist auf dem Dach oder einer anderen freien Fläche. Der erzeugte Strom fließt direkt zu den Verbrauchern, wodurch Netzentgelte, Stromsteuer und andere Abgaben entfallen oder erheblich reduziert werden.

Abnehmer profitieren so von günstigem Solarstrom ohne eigene Investitionen oder operative Verantwortung. Finanzierung, Installation, Betrieb und Wartung der Anlage übernimmt der Stromerzeuger; das Unternehmen muss lediglich den Strom zu einem festgelegten Preis beziehen. Nach Vertragsende kann die Anlage oft zu einem symbolischen Preis übernommen werden.
Off-site PPA: Energie aus externen Anlagen
Bei Off-site PPAs investiert ein Energieversorger in eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage an einem Standort, der nicht zwingend in der Nähe des Stromabnehmers liegen muss. Die erzeugte Energie wird dann über das öffentliche Stromnetz zum Unternehmen transportiert, wodurch die üblichen Netzentgelte und Abgaben anfallen. Das bedeutet: Physikalisch fließt der Strom zwar nicht direkt vom Erzeuger zum Verbraucher, rechtlich und wirtschaftlich ist jedoch eine klare Zuordnung gewährleistet.

Der große Vorteil von Off-site PPAs liegt in ihrer räumlichen Flexibilität. Unternehmen können damit Strom aus Anlagen beziehen, die hunderte Kilometer entfernt errichtet wurden – beispielsweise aus Windparks an der Nordseeküste oder großen Solarparks in Bayern.
Wie entsteht der Preis für einen Stromliefervertrag?
Der PPA-Preis basiert auf einer komplexen Berechnung, die verschiedene Faktoren berücksichtigt. Als Ausgangspunkt dient der Baseload-Preis am Terminmarkt, von dem die sogenannte Profilwertigkeit der Anlage abgezogen wird. Diese beschreibt, wie gut die Stromerzeugung der Anlage mit der Marktnachfrage korreliert – eine Photovoltaikanlage mit reiner Südausrichtung hat beispielsweise eine andere Profilwertigkeit als eine Anlage mit Ost-West-Ausrichtung. Anschließend werden die Kosten für Vermarktung und Bilanzkreisführung sowie die nicht beobachtbaren Risikoabschläge einkalkuliert.
Zum so ermittelten Grundwert werden die Herkunftsnachweise addiert, die dokumentieren, dass der Strom wirklich aus erneuerbaren Energien stammt. Daraus ergibt sich der finale PPA-Preis, welcher in den letzten Jahren bei durchschnittlich 4 bis 8 Cent pro Kilowattstunde lag – abhängig von Standort, Vertragslaufzeit und Projekt. Im April 2025 lag der PPA-Preis mit 3–4,2 ct/kWh am unteren Ende dieses Spektrums.
PPA: Welche Risiken und Herausforderungen gibt es?
PPAs bringen trotz ihrer Vorteile auch spezifische Risiken mit sich, die Unternehmen vor Vertragsabschluss sorgfältig bewerten sollten. Ein wesentliches Risiko liegt in der langen Vertragslaufzeit von 5 bis 20 Jahren. Diese langfristige Bindung kann sich nachteilig auswirken, wenn die Strompreise am Markt deutlich unter den vereinbarten PPA-Preis fallen oder sich die Strategie des Unternehmens ändert.
Darüber hinaus führt die Komplexität von PPAs oft zu langwierigen Verhandlungen und erfordert eine spezialisierte Rechts- und Energieberatung, was zusätzliche Kosten verursachen kann. Elevion Green minimiert diese Risiken durch eine transparente Vertragsgestaltung und den bewährten „3+1-Prozess”: Von der Analyse Ihres Lastprofils über die Ertragsberechnung bis zur Projektabwicklung sorgen wir dafür, dass Ihr PPA optimal auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und langfristig wirtschaftlich bleibt. Jetzt Beratung anfragen.
Für welche Unternehmen lohnt sich ein PPA?
PPAs eignen sich besonders für Unternehmen mit einem hohem und regelmäßigem Stromverbrauch, die von langfristiger Preissicherheit profitieren möchten. Dazu zählen vor allem Betriebe aus energieintensiven Branchen:
- Metallverarbeitung
- Rohstoffproduktion
- Lebensmittel- und Getränkeproduktion
- Logistik und Transport
- Einzelhandel (Supermärkte, Warenhäuser, Einkaufszentren)
- Landwirtschaft
- Chemische Industrie
Voraussetzung für ein On-site PPA ist lediglich, dass das Unternehmen über genug freie Fläche für die Installation einer PV-Anlage verfügt. Außerdem ist es von Vorteil, wenn sich der Stromverbrauch des Unternehmens über den gesamten Tagesverlauf erstreckt, da so mehr Energie direkt im Betrieb verbraucht werden kann.
Anmerkung: Auch Betriebe ohne eigene Flächen können über Off-site PPAs von günstigen Strompreisen aus erneuerbaren Energien profitieren und dabei ihre räumliche Flexibilität bewahren.
Was ist der Unterschied zwischen PPAs und der Direktvermarktung?
Der wesentliche Unterschied zwischen einem PPA und der Direktvermarktung liegt in der Verwendung des erzeugten Stroms. Bei der Direktvermarktung verkaufen Anlagenbetreiber ihren (überschüssigen) Solarstrom über einen Direktvermarkter an der Strombörse und erhalten dafür eine staatliche Marktprämie über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), welche die Differenz zum sogenannten anzulegenden Wert ausgleicht.

Dahingegen sind PPAs „einfache” Verträge ohne staatliche Subventionierung, bei denen der vereinbarte Strompreis ausschließlich auf Markterwartungen und individuellen Verhandlungen basiert. Während die Direktvermarktung eher auf den Stromverkauf ausgerichtet ist, schaffen PPAs eine direktere Geschäftsbeziehung zwischen Erzeuger und Verbraucher.
Welche Rolle spielen PPAs für die Energiewende in Deutschland?
Power Purchase Agreements entwickeln sich zu einem wichtigen Baustein der deutschen Energiewende, da sie den Ausbau erneuerbarer Energien jenseits der staatlichen Förderung vorantreiben. Bis 2030 werden in Deutschland Anlagen mit über 51 Gigawatt Kapazität aus der 20-jährigen EEG-Förderung fallen – sogenannte Ü20-Anlagen. PPAs ermöglichen den wirtschaftlichen Weiterbetrieb dieser Bestandsanlagen und verhindern deren vorzeitige Stilllegung, was für das Erreichen der Klimaziele von entscheidender Bedeutung ist.
Parallel dazu schaffen PPAs Anreize für den Neubau von Windkraft- und Solaranlagen – insbesondere in Marktsegmenten, die keine EEG-Förderung erhalten oder bewusst darauf verzichten. Diese Marktintegration erneuerbarer Energien reduziert die Abhängigkeit von staatlichen Subventionen und schafft wettbewerbsfähige Preisstrukturen. Gleichzeitig unterstützen PPAs Unternehmen dabei, ihre Klimaziele zu erreichen und den direkten Bezug von Grünstrom nachzuweisen – ein Aspekt, der für die Dekarbonisierung der deutschen Industrie unverzichtbar ist.
Elevion Green: Ihr Partner für Power Purchase Agreements
Power Purchase Agreements bieten Unternehmen eine strategische Möglichkeit, langfristig Planungssicherheit bei ihren Energiekosten zu erlangen und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Ein weiterer großer Vorteil von PPAs ist der Umstand, dass der Energieerzeuger die gesamten Investitionskosten übernimmt. Ihr Unternehmen muss sich lediglich um die Abnahme der vereinbarten Strommenge zu günstigen Konditionen kümmern.
Elevion Green begleitet Sie als erfahrener Partner durch den gesamten Prozess – von der detaillierten Analyse Ihres Energiebedarfs und Lastprofils über die individuelle Vertragsgestaltung bis zur technischen Umsetzung Ihrer Energielösung. Unser bewährter „3+1-Prozess” gewährleistet eine reibungslose Projektabwicklung und ermöglicht es Ihrem Unternehmen, von den vielen Vorteilen eines Power Purchase Agreements zu profitieren. Jetzt Kontakt aufnehmen und Ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen.
FAQ
Was ist ein Power Purchase Agreement?
Ein Power Purchase Agreement (PPA) ist ein langfristiger Stromliefervertrag über 5 bis 20 Jahre, bei dem Unternehmen Ökostrom zu festen Preisen von durchschnittlich 4 bis 8 Cent/kWh beziehen – ohne eigene Investitionskosten. Stattdessen übernimmt der Energieerzeuger alle Kosten für den Bau sowie Betrieb der Anlage.
Ist PPA Direktvermarktung?
Nein, PPAs und Direktvermarktung sind nicht dasselbe. Bei der Direktvermarktung verkaufen EEG-geförderte Anlagen ihren Strom über einen Direktvermarkter an der Börse und erhalten zusätzlich eine staatliche Marktprämie. Ein PPA ist hingegen ein Vertrag zwischen zwei freien Partnern ohne jegliche staatliche Förderung.
Ist ein PPA eine gute Investition?
PPAs können für Unternehmen eine sinnvolle Investition sein, da sie Planungssicherheit bei Energiekosten bieten und keine eigenen Anschaffungskosten erfordern. Die Wirtschaftlichkeit hängt jedoch stark vom individuellen Lastprofil, der Vertragslaufzeit und den lokalen Marktbedingungen ab.