Direktvermarktung: PV-Strom sicher & einfach verkaufen

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Die Direktvermarktung von PV-Strom ermöglicht es Unternehmen, ihre selbst erzeugte Solarenergie direkt an der Strombörse zu verkaufen. Dabei übernimmt ein spezialisierter Direktvermarkter den Verkauf des Solarstroms und sorgt dafür, dass Anlagenbetreiber von aktuellen Marktpreisen profitieren.
Das zugrundeliegende Marktprämienmodell sorgt für zusätzliche Planungssicherheit und macht die Direktvermarktung besonders attraktiv: Liegt der Börsenpreis unter einem festgelegten Wert, gleicht eine staatliche Marktprämie die Differenz aus. Steigen die Strompreise hingegen über dieses Niveau, können Anlagenbetreiber von den zusätzlichen Erlösen profitieren.
Das Thema kurz und kompakt
- Funktionsweise: Bei der PV-Direktvermarktung verkauft ein spezialisierter Direktvermarkter den Solarstrom im Namen des Anlagenbetreibers an der Strombörse und zahlt die erzielten Erlöse abzüglich einer Provision aus.
- Vorteile für Unternehmen: Die Direktvermarktung ermöglicht hohe Einnahmen und lohnt sich sowohl für Unternehmen mit niedrigem als auch mit hohem Eigenverbrauch.
- Marktprämienmodell als Absicherung: Liegt der Börsenstrompreis unter einem im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegten Wert, erhalten Anlagenbesitzer zusätzlich eine staatliche Marktprämie – diese soll vor etwaigen Verlusten schützen.
- Elevion Green als Partner: Als Teil der europaweit aktiven Elevion Group unterstützen wir Unternehmen bei der Planung und Installation ihrer gewerblichen Photovoltaik-Anlage sowie der idealen Nutzung ihres erzeugten Solarstroms.
Wie funktioniert die Direktvermarktung?
Die Direktvermarktung von PV-Strom funktioniert über ein bewährtes System, welches den Weg des selbst erzeugten Solarstroms von der Anlage bis zur Strombörse regelt. Zu Beginn erzeugt der Anlagenbetreiber mit seiner Photovoltaikanlage Strom und speist den Überschuss, der nicht selbst verbraucht wird, ins öffentliche Stromnetz ein. Physikalisch ändert sich dabei nichts – der Strom fließt wie gewohnt ins Netz.
Der entscheidende Unterschied liegt in der bilanziellen Vermarktung: Ein Direktvermarkter übernimmt den Verkauf des eingespeisten Stroms im Namen des Betreibers der Solaranlage. Diese spezialisierten Unternehmen verfügen über die notwendige Börsenzulassung und das Know-how für den Energiehandel. Sie erstellen Prognosen, verkaufen den Strom zu den bestmöglichen Konditionen an der Strombörse und zahlen die erzielten Erlöse abzüglich einer Provision an den Anlagenbetreiber aus.

Voraussetzungen für die Direktvermarktung von Solarstrom
Für die Teilnahme an der Direktvermarktung müssen PV-Anlagen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen. Seit 2015 gilt beispielsweise die Pflicht zur Installation eines intelligenten Messsystems (Smart Meter), das alle 15 Minuten die Erzeugungsdaten erfasst und diese automatisch an Direktvermarkter und Netzbetreiber überträgt. Bei Anlagen über 25 kW muss zusätzlich eine Fernsteuerbarkeit gewährleistet sein, damit der Direktvermarkter bei Netzüberlastung die Einspeisung temporär regulieren kann.
Ist die Direktvermarktung für Anlagen ab 100 kWp verpflichtend?
Ja, seit dem 1. Januar 2016 schreibt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Direktvermarktung für alle neuen PV-Anlagen ab 100 kWp installierter Leistung gesetzlich vor. Anlagen zwischen 500 kWp und 750 kWp sind bereits seit August 2014 zur Direktvermarktung verpflichtet. Anlagen, die vor 2014 genehmigt wurden, können weiterhin zwischen Direktvermarktung und klassischer Einspeisevergütung wählen.
Marktprämienmodell vs. feste Einspeisevergütung – wo liegt der Unterschied?
Der wesentliche Unterschied zwischen der klassischen EEG-Einspeisevergütung und der Direktvermarktung liegt in der Art der Vergütung und dem damit verbundenen Risiko.
- Bei der festen Einspeisevergütung erhalten Anlagenbetreiber über 20 Jahre einen garantierten, festen Betrag pro eingespeister Kilowattstunde – aktuell 5,62 ct/kWh für PV-Anlagen bis 100 kWp Leistung. Diese Form der EEG-Vergütung ist planbar, aber auch gedeckelt.
- Das Marktprämienmodell der Direktvermarktung funktioniert anders: Der Direktvermarkter verkauft den Strom zu schwankenden Marktpreisen an der Börse. Liegt der erzielte Verkaufspreis dabei unter dem sogenannten anzulegenden Wert der EEG-Förderung, zahlt der Netzbetreiber eine Marktprämie als Ausgleich. Für Anlagen über 100 kWp Leistung liegt dieser Wert aktuell bei 6,02 ct/kWh.
Mit anderen Worten: In der geförderten Direktvermarktung garantiert das EEG, dass Anlagenbetreiber für ihren verkauften Solarstrom mindestens den anzulegenden Wert (6,02 ct/kWh) erhalten – unabhängig von schwankenden Preisen an der Strombörse. Übersteigt der Börsenstrompreis den anzulegenden Wert hingegen, dürfen sich die Anlagenbetreiber über zusätzliche „Zufallsgewinne” freuen.

Direktvermarktung PV-Strom – Praxisbeispiel
Ein mittelständisches Unternehmen mit einer 300 kWp Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zeigt, wie die Direktvermarktung in der Praxis funktioniert: Die Anlage erzeugt jährlich etwa 285.000 kWh Strom, von denen das Unternehmen aufgrund seines Lastprofils rund 50 % selbst verbraucht. Die verbleibenden 142.500 kWh werden für durchschnittlich 7 ct/kWh über einen Direktvermarkter an der Strombörse verkauft.
Einnahmen aus der Direktvermarktung: 142.500 kWh x 0,07 ct/kWh = 9.975 €
Die monatlichen Vermarktungskosten von ca. 75 € und die jährlichen Smart Meter-Kosten summieren sich über denselben Zeitraum auf etwa 1.000 € und liegen damit deutlich unter den Erlösen von fast 10.000 €.
Wann lohnt sich die Direktvermarktung von PV-Strom?
Besonders lohnenswert ist die PV-Direktvermarktung für energieintensive Betriebe, die ihre Produktion flexibel gestalten können. Diese Unternehmen können von den schwankenden Börsenpreisen profitieren, indem sie ihre eigenen Prozesse in Zeiten niedriger Preise verlagern und gleichzeitig bei hohen Preisen mehr PV-Strom verkaufen. Auch Unternehmen mit einem zusätzlichen Gewerbespeicher können durch intelligentes Lastmanagement sowohl beim Eigenverbrauch als auch bei der Vermarktung optimale Ergebnisse erzielen.
Gleichzeitig profitieren aber auch Unternehmen mit geringem Eigenverbrauch von der Direktvermarktung, da sie große Mengen an Solarstrom vermarkten können und dadurch überdurchschnittlich hohe Erlöse einfahren.

Vor- und Nachteile der Direktvermarktung für PV-Anlagen
Die Direktvermarktung bietet gewerblichen PV-Anlagenbetreibern viele Chancen. Zu den größten Vorteilen zählt dabei die Möglichkeit hoher Erlöse durch den Verkauf von überschüssigem Solarstrom. Das Marktprämienmodell sorgt dabei für Planungssicherheit – selbst bei niedrigen Börsenpreisen sind die Erlöse durch die staatliche Marktprämie abgesichert. Zusätzlich stärkt die Direktvermarktung das nachhaltige Unternehmensimage, da aktiv in erneuerbare Energien investiert wird.
Die Nachteile liegen hauptsächlich in den zusätzlichen Kosten und dem administrativen Aufwand. Monatliche Vermarktungskosten von mindestens 50 € sowie einmalige Einrichtungsgebühren von rund 200 € müssen kalkuliert werden. Die technischen Anforderungen wie Smart Meter und Fernsteuerbarkeit verursachen weitere Kosten von 50 bis 150 € jährlich.
PV-Anlage planen und Direktvermarktung nutzen – mit Elevion Green
Die Direktvermarktung bietet gewerblichen Unternehmen eine wirtschaftlich attraktive Möglichkeit, ihren überschüssigen Solarstrom gewinnbringend zu verkaufen. Besonders Betriebe mit geringem Eigenverbrauch oder flexiblen Produktionsprozessen können durch die Direktvermarktung ihre Energieerlöse optimieren. Durch das Marktprämienmodell sind Anlagenbetreiber zudem vor Verlusten geschützt.
Elevion Green unterstützt Unternehmen bei der Planung und Installation gewerblicher PV-Anlagen sowie bei der optimalen Vermarktung ihres PV-Stroms. Von der ersten Bedarfsanalyse über die Installation bis hin zur Beratung zur Direktvermarktung – wir von Elevion Green sind stets an Ihrer Seite und sorgen mit unserem bewährten "3+1-Prozess" für maximale Wirtschaftlichkeit und einen reibungslosen Ablauf.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich meinen PV-Strom direkt verkaufen?
Nein, als Anlagenbetreiber können Sie Ihren PV-Strom nicht selbst direkt an der Strombörse verkaufen. Dafür benötigen Sie einen spezialisierten Direktvermarkter, der über eine Börsenzulassung und das nötige Know-how für den Energiehandel verfügt. Für gewerbliche PV-Anlagen ab 100 kWp ist die Beauftragung eines Direktvermarkters seit 2016 sogar gesetzlich verpflichtend.
Wie funktioniert Direktvermarktung bei PV-Anlagen?
Bei der Direktvermarktung speisen Sie Ihren überschüssigen Solarstrom wie gewohnt ins öffentliche Netz ein. Im nächsten Schritt verkauft nun ein Direktvermarkter Ihren Strom an der Strombörse zu aktuellen Marktpreisen und zahlt Ihnen die Erlöse minus Provision aus. Liegt der Börsenpreis unter einem im EEG festgelegten Wert, erhalten Sie vom Netzbetreiber eine Marktprämie als Ausgleich.
Wann lohnt sich Direktvermarktung?
Die Direktvermarktung lohnt sich vor allem für Unternehmen mit geringem Eigenverbrauch, die große Strommengen vermarkten können – idealerweise mehr als die Hälfte der erzeugten Energie. Aber auch Betriebe mit flexiblen Produktionsprozessen können von schwankenden Börsenpreisen profitieren.