Batteriespeicher nachrüsten bei gewerblichen PV-Anlagen

Durch die Nachrüstung eines PV-Speichers können Sie noch mehr selbst produzierten Solarstrom direkt im Unternehmen verbrauchen.
Moritz Kork
April 4, 2025
7
min. Lesezeit
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Die Nachrüstung eines Batteriespeichers bei bestehenden PV-Anlagen macht Unternehmen unabhängiger von schwankenden Strompreisen und steigert den Eigenverbrauch deutlich. Besonders sinnvoll ist sie bei geringer – oder auslaufender – Einspeisevergütung sowie einem besonders hohen Strombedarf. Elevion Green begleitet Sie dabei mit einem ganzheitlichen Service – von der Analyse Ihrer bestehenden Anlage bis zur Inbetriebnahme des Speichers.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz: Durch die Nachrüstung eines PV-Speichers können Unternehmen ihren Eigenverbrauch auf bis zu 80 % steigern – und so teuren Netzstrom vermeiden.
  • Sinkende Einspeisevergütung – steigende Strompreise: Die Differenz zwischen Einspeisevergütung und Strompreis wächst stetig. Es lohnt sich mehr denn je, Solarstrom selbst zu nutzen, statt einzuspeisen.
  • Technisch einfach realisierbar: Moderne Stromspeicher lassen sich in der Regel problemlos in bestehende PV-Anlagen integrieren – besonders bei AC-seitiger Nachrüstung.
  • Ganzheitlicher Service von Elevion Green: Wir analysieren Ihr Lastprofil, planen die passende Speicherlösung und kümmern uns um Installation, Anmeldung und Wartung – alles aus einer Hand.

Wann lohnt sich die Nachrüstung eines Stromspeichers?

Die Nachrüstung eines PV-Speichers ergibt vor allem in zwei Szenarien Sinn: Zum einen, wenn sich der Stromverbrauch Ihres Unternehmens nicht mit der Produktion Ihrer PV-Anlage deckt – beispielsweise, weil ein Großteil der Energie in den Abend- und Nachtstunden benötigt wird.

Zum anderen, wenn Ihre Photovoltaikanlage nach 20 Jahren aus der Einspeisevergütung fällt oder Sie von Anfang an nur eine geringe Vergütung für Ihren überschüssigen Solarstrom erhalten haben.

Logistikzentrum mit PV-Anlage auf dem aus der Vogelperspektive

PV-Speicher nachrüsten bei Post-EEG-Anlagen

Photovoltaikanlagen, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fallen, erhalten nur noch eine geringe Vergütung für eingespeisten Strom – den sogenannten Jahresmarktwert Solar. Dieser liegt je nach Jahreszeit zwischen 4 und 10 Cent pro Kilowattstunde und damit deutlich unter dem Preis für Strom aus dem öffentlichen Netz. Entsprechend zahlt es sich gerade bei Post-EEG-Anlagen aus, möglichst viel des produzierten Solarstroms selbst zu nutzen. Ein PV-Stromspeicher wird dabei zur Schlüsseltechnologie, um die Anlage weiterhin wirtschaftlich zu betreiben.

Experten-Tipp: Beim Photovoltaik Repowering wird eine PV-Anlage durch den gezielten Austausch veralteter Komponenten modernisiert und optimiert. Das lohnt sich vor allem auch für Anlagen, die nach 20 Jahren aus der Einspeisevergütung fallen.

Inbetriebnahme der PV-Anlage ab 2005

Anlagen, die zwischen 2005 und 2013 in Betrieb genommen wurden, erhalten zum Teil noch eine hohe Einspeisevergütung von 20 Cent oder mehr pro kWh. In diesen Fällen ist eine Nachrüstung nur dann sinnvoll, wenn der Eigenverbrauch gezielt gesteigert werden kann – etwa durch neue Verbraucher wie eine E-Autoflotte, Wärmepumpen oder zusätzliche Maschinen. 

Bei Photovoltaik-Anlagen, die ab 2014 installiert wurden, amortisiert sich die Nachrüstung eines Stromspeichers in der Regel deutlich schneller. Das liegt daran, dass die Einspeisevergütung bei diesen „jüngeren“ Anlagen meist nur wenige Cent pro Kilowattstunde beträgt.

Weitere Gründe für die Speichernachrüstung

Neben der reinen Wirtschaftlichkeit gibt es weitere gute Argumente, warum sich Unternehmen für die Nachrüstung eines Batteriespeichers entscheiden sollten:

  • Mehr Versorgungssicherheit: Ein Speicher reduziert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz – gerade in Regionen mit geringer Netzqualität oder bei drohenden Lastspitzen ist dies ein entscheidender Vorteil.
  • CO₂-Reduktion und ESG-Ziele: Wer seinen Eigenverbrauch maximiert, senkt nicht nur Kosten, sondern auch Emissionen – und verbessert damit die eigene Nachhaltigkeitsbilanz.
  • Peak Shaving: Stromspeicher helfen, Lastspitzen zu kappen und damit zusätzliche Gebühren vom Netzbetreiber zu vermeiden – ein oft unterschätzter, aber wirtschaftlich relevanter Faktor.
  • Vorteile bei der Direktvermarktung: Stromspeicher ermöglichen es, PV-Strom gezielt einzuspeisen und so von besseren Konditionen beim Stromverkauf zu profitieren.
Unabhängigkeit vom Stromnetz durch PV-Anlage und Batteriespeicher

Stromspeicher nachrüsten – technische Voraussetzungen

Die gute Nachricht: Grundsätzlich lassen sich fast alle bestehenden PV-Anlagen mit einem Stromspeicher nachrüsten. Entscheidend für die Umsetzung ist jedoch, wie der Speicher technisch in die bestehende Anlage eingebunden wird – und hier gibt es zwei grundsätzliche Varianten:

  • AC-Speicher werden direkt hinter dem Wechselrichter der PV-Anlage installiert. Diese Art der Nachrüstung ist besonders einfach umzusetzen, da keine Änderungen an der bestehenden PV-Anlage nötig sind. Der Speicher benötigt allerdings einen eigenen Batterie-Wechselrichter, was zu etwas höheren Umwandlungsverlusten führen kann – dennoch ist diese Variante in der Praxis oft die wirtschaftlichste Lösung.
  • DC-Speicher werden zwischen den Solarmodulen und dem Wechselrichter installiert. Diese Lösung ist technisch effizienter, da sie Umwandlungsverluste reduziert – erfordert jedoch meist den Austausch des bestehenden Wechselrichters und ist damit aufwendiger und kostenintensiver. Bei Neuanlagen oder einem ohnehin anstehenden Austausch der Wechselrichter kann dies eine interessante Option sein.

Für die Integration von einem Stromspeicher ist der Wechselrichter entscheidend. Bei älteren PV-Anlagen kann es erforderlich sein, den vorhandenen Wechselrichter gegen einen Hybrid-Wechselrichter zu tauschen, um die Last des Batteriespeichers zu bewältigen.

Wechselrichter einer gewerblichen PV-Anlage mit Batteriespeicher

Welche Größe braucht ein Batteriespeicher für Unternehmen?

Um den maximalen Nutzen aus einem Batteriespeicher zu ziehen, ist die richtige Dimensionierung wichtig. Dabei spielt sowohl der Stromverbrauch als auch das tägliche Nutzungsprofil eine Rolle.

  • Größe der PV-Anlage: Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass pro Kilowatt Peak (kWp) PV-Leistung eine Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität erforderlich ist. So kann der Eigenverbrauch gesteigert werden, ohne zu viel ungenutzten Strom zu speichern.
  • Stromverbrauch und Nutzung: Unternehmen, die tagsüber viel Strom benötigen, brauchen in der Regel einen kleineren Stromspeicher als solche, die ihren Strom hauptsächlich in den Abendstunden verbrauchen. Auch zukünftige Anschaffungen wie E-Fahrzeuge oder Wärmepumpen sollten bei der Planung berücksichtigt werden.
  • Zielsetzung: Geht es um ein möglichst hohes Maß an Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz, sollte der Speicher etwas größer dimensioniert werden. Für maximale Wirtschaftlichkeit lohnt sich hingegen die Nachrüstung eines etwas kleineren Stromspeichers.

Was kostet die Nachrüstung eines Gewerbespeichers?

Die Kosten für die Nachrüstung eines Batteriespeichers hängen stark von der gewünschten Kapazität, der vorhandenen PV-Anlage sowie Ihren individuellen Anforderungen ab. Wenn Sie einen gewerblichen Stromspeicher nachrüsten möchten, sollten Sie jedoch grundsätzlich mit Kosten zwischen 500 und 800 € pro Kilowattstunde Speicherkapazität rechnen. Ein Stromspeicher mit einer Kapazität von 250 kWh würde demnach etwa 125.000 bis 200.000 € kosten. 

Förderprogramme – Finanzielle Unterstützung für Unternehmen

Für Unternehmen bietet sich insbesondere das KfW-Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ als Finanzierungsmöglichkeit an. Es bietet einen zinsgünstigen Kredit zur Anschaffung von Batteriespeichern in Verbindung mit erneuerbaren Energien. Darüber hinaus bestehen in manchen Bundesländern oder auf kommunaler Ebene zusätzliche Förderprogramme, die die Kosten um bis zu 20 % senken können.

Große Solaranlage auf dem Dach eines Unternehmens

Photovoltaik-Speicher nachrüsten und langfristig Stromkosten senken

Ein Photovoltaik-Speicher macht Ihr Unternehmen unabhängiger von steigenden Strompreisen und hilft dabei, die Betriebskosten nachhaltig zu senken – schließlich ist selbst erzeugter Solarstrom deutlich günstiger als Strom aus dem Netz. Gleichzeitig lässt sich der Eigenverbrauch durch die Nachrüstung eines Speichers ganz einfach steigern. In Summe bedeutet das: Weniger Stromzukauf, mehr Kontrolle über die eigenen Energiekosten und eine bessere Planbarkeit.

Wie schnell sich ein Speicher amortisiert, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, etwa vom Verbrauchsverhalten, der Speichergröße, der Höhe der Einspeisevergütung und den aktuellen Strompreisen. In vielen Fällen rechnet sich die Investition jedoch schon nach sechs bis acht Jahren.

Elevion Green ist Ihr Partner für nachhaltige Energielösungen

Die Nachrüstung eines Batteriespeichers ist ein sinnvoller Schritt für all jene Unternehmen, die ihre Energiekosten senken, ihre Unabhängigkeit steigern und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten. Besonders bei bestehenden Photovoltaikanlagen erschließen PV-Speicher ganz neue Potenziale – wirtschaftlich wie ökologisch.

Elevion Green begleitet Sie auf diesem Weg mit einem ganzheitlichen Service: von der Analyse Ihres Lastprofils über die technische Planung bis hin zur Installation und Inbetriebnahme. Dank unserer Zugehörigkeit zur Elevion Group profitieren Sie von der Expertise eines europaweit tätigen Energieexperten – mit über 60 Partnerunternehmen und mehr als 4.000 Fachkräften mit langjähriger Erfahrung im Bereich Photovoltaik. Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin und profitieren Sie schon bald von den Vorteilen einer PV-Anlage mit passendem Batteriespeicher.

FAQ

Kann man einen Batteriespeicher nachrüsten?

Ja, ein Batteriespeicher lässt sich in der Regel problemlos in bestehende PV-Anlagen integrieren – vor allem mit einem AC-gekoppelten System. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt Ihre Anlage ist, solange die technischen Voraussetzungen erfüllt sind. 

Was kostet ein 100 kWh Stromspeicher mit Einbau?

Die Kosten für einen Stromspeicher dieser Größe liegen – je nach Technologie, Hersteller und Situation vor Ort – im Bereich von ca. 50.000 € bis 80.000 €. Dabei sind Planung, Installation und Inbetriebnahme bereits enthalten. Fördermittel über Programme wie das KfW-Programm 270 können diese Kosten weiter senken.

Warum lohnt sich ein Stromspeicher nicht?

In bestimmten Fällen kann sich die Investition in einen Stromspeicher wirtschaftlich nicht auszahlen – etwa bei alten PV-Anlagen mit hoher Einspeisevergütung oder geringem Eigenverbrauch. Auch wenn der Stromverbrauch fast ausschließlich tagsüber erfolgt (z. B. in reinen Bürogebäuden), bleibt der Nutzen eines Speichers begrenzt.