Photovoltaik Kühlhaus: Stromkosten senken & nachhaltig kühlen

Mit einer PV-Anlage können Sie die Stromkosten Ihres Kühlhauses senken und gleichzeitig Ihre Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz reduzieren.
Moritz Kork
February 6, 2025
07.10.2025
7
min. Lesezeit

Kühlhäuser profitieren besonders von Photovoltaikanlagen, da Solarstromproduktion und Kühlbedarf optimal zusammenpassen. Während die Sonne am stärksten scheint, ist auch der Energiebedarf für die Kühlung am höchsten. Diese natürliche Synergie ermöglicht erhebliche Kosteneinsparungen bei der Kühlung und macht Photovoltaik für Kühlhäuser zu einer besonders wirtschaftlichen Investition.

Darum lohnt sich Photovoltaik für Kühlhäuser

Kühlhäuser gehören zu den energieintensivsten Gewerbebetrieben und können daher besonders stark von einer eigenen Photovoltaikanlage profitieren. Die Kombination aus kontinuierlichem Energiebedarf und optimaler zeitlicher Übereinstimmung zwischen Solarstromproduktion und Kühlbedarf macht diese Investition zu einer der wirtschaftlichsten im gewerblichen Bereich.

Warum lohnt sich eine PV-Anlage für Kühlhäuser?

Maximale Kosteneinsparung durch perfekte Synergie

Die größte Stärke von Photovoltaik in Kühlhäusern liegt in der natürlichen Übereinstimmung von Energieerzeugung und -verbrauch. Wenn die Sonne am stärksten scheint und die höchste Solarstromproduktion stattfindet, ist gleichzeitig der Kühlbedarf am größten. Diese Synergie ermöglicht es, bis zu 90 % des erzeugten Solarstroms direkt selbst zu nutzen. Mit Solarstrom vom eigenen Dach zu Kosten von nur 8 bis 10 Cent pro Kilowattstunde gegenüber Gewerbestrom mit etwa 21 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich Einsparungen von mehr als 50 % pro verbrauchter Kilowattstunde.

Kühlhaus als intelligenter Energiespeicher

Ein besonderer Vorteil von Kühlhäusern ist ihre Funktion als natürlicher Energiespeicher. Tagsüber kann das Kühlhaus mit überschüssigem Solarstrom stärker heruntergekühlt werden, während es sich nachts nur minimal erwärmt. Diese innovative Betriebsstrategie maximiert die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms und reduziert den nächtlichen Energiebedarf aus dem öffentlichen Netz erheblich. Dadurch können Kühlhausbetreiber ihre Eigenverbrauchsquote auf über 80 % steigern.

Schnelle Amortisation und hohe Rendite

Die Amortisationszeiten für Photovoltaikanlagen in Kühlhäusern sind besonders attraktiv und liegen zwischen 4 und 10 Jahren. Ein praktisches Beispiel zeigt ein Hamburger Logistikzentrum mit Kühlhaus, dessen 512 kWp Photovoltaikanlage sich bereits nach 6 Jahren amortisiert. Die Anlage erzeugt jährlich etwa 476.000 kWh und deckt damit rund 40 % des Energiebedarfs für Kühlung und Betrieb ab.

Nachhaltigkeit und Imagegewinn

Neben den wirtschaftlichen Vorteilen trägt eine Photovoltaikanlage erheblich zur CO₂-Reduktion bei. Das erwähnte Hamburger Logistikzentrum reduziert seine CO₂-Emissionen um 256 Tonnen jährlich. Für Unternehmen im Lebensmittelsektor, wo Nachhaltigkeit ein wichtiges Kaufkriterium ist, kann der Einsatz von Solarenergie einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen und die Marktposition stärken.

Photovoltaik Kühlhaus – diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Damit eine Photovoltaikanlage auf einem Kühlhaus optimal funktioniert und wirtschaftlich erfolgreich ist, müssen bestimmte bauliche und betriebliche Voraussetzungen erfüllt sein. Diese Anforderungen sind entscheidend für die Leistung und Rentabilität der Anlage.

Geeignete Dachfläche und Statik

Das Dach des Kühlhauses muss sowohl ausreichend Platz als auch die nötige Tragfähigkeit für eine Photovoltaikanlage bieten. Pro kWp installierter Leistung werden etwa 7 Quadratmeter Dachfläche benötigt. Die Dachkonstruktion muss eine zusätzliche Belastung von etwa 30 Kilogramm pro Quadratmeter tragen können. Als Faustregel gilt eine erforderliche Dachlastreserve von mindestens 25 kg/m², die neben dem Eigengewicht der PV-Anlage auch Schnee- und Windlasten berücksichtigt. Eine professionelle Statikprüfung ist daher unerlässlich.

Hoher und kontinuierlicher Energiebedarf

Kühlhäuser sind prädestiniert für Photovoltaik, da sie einen kontinuierlichen und hohen Energiebedarf haben. Für eine wirtschaftliche Nutzung sollte der jährliche Stromverbrauch mindestens 100.000 kWh betragen. Idealerweise liegt der Energiebedarf während der sonnenreichen Tagesstunden besonders hoch, was bei Kühlhäusern durch die höheren Außentemperaturen und häufigere Be- und Entladevorgänge natürlich gegeben ist. Eine Eigenverbrauchsquote von 70 % oder mehr ist für die meisten Kühlhäuser problemlos erreichbar.

Langfristige Standortplanung

Da Photovoltaikanlagen eine Lebensdauer von 25 Jahren oder mehr haben, lohnt sich die Investition besonders für Kühlhausbetreiber mit langfristiger Standortplanung. Der kontinuierliche Betrieb des Kühlhauses über viele Jahre gewährleistet eine konstante Nachfrage nach dem erzeugten Solarstrom und damit eine planbare Rendite. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass der Standort langfristig genutzt wird und keine größeren Veränderungen am Kühlhaus geplant sind.

Was kostet eine PV-Anlage für Kühlhäuser?

Die Investitionskosten für eine gewerbliche Photovoltaikanlage auf einem Kühlhaus bewegen sich zwischen 1.000 und 1.300 € pro Kilowatt Peak installierter Leistung. Diese Preisspanne kann je nach Anlagengröße, Qualität der Komponenten und örtlichen Gegebenheiten variieren, wobei größere Anlagen in der Regel niedrigere spezifische Kosten aufweisen.

Anlagengröße Investitionskosten Spezifische Kosten pro kWp Jährlicher Ertrag
50 kWp 60.000 - 70.000 € 1.200 - 1.400 €/kWp ca. 47.500 kWh
100 kWp 100.000 - 130.000 € 1.000 - 1.300 €/kWp ca. 95.000 kWh
250 kWp 225.000 - 300.000 € 900 - 1.200 €/kWp ca. 237.500 kWh

Die Kostenstruktur setzt sich typischerweise aus etwa 40 bis 50 % für die Module, 15 bis 20 % für den Wechselrichter, 15 bis 20 % für das Montagesystem und 15 bis 25 % für Installation und Nebenkosten zusammen. Hochwertige monokristalline Module mit 400 Watt Leistung kosten zwischen 300 und 350 €.

Zusätzlich zur PV-Anlage können Kühlhäuser von einem Batteriespeicher profitieren, der überschüssigen Solarstrom für die nächtlichen Stunden speichert. Die Kosten für gewerbliche Batteriespeicher liegen bei 600 bis 1.000 € pro kWh Speicherkapazität. Ein 100 kWh Speicher würde damit zusätzliche Kosten von 60.000 bis 100.000 € verursachen, kann aber die Eigenverbrauchsquote auf bis zu 95 % steigern.

Die Betriebskosten einer Photovoltaikanlage sind im Vergleich zu den Investitionskosten gering und belaufen sich auf etwa 1 bis 2 % der Investitionssumme pro Jahr. Diese umfassen Wartung, Reinigung, Versicherung und gegebenenfalls den Austausch von Komponenten wie Wechselrichtern nach 10 bis 15 Jahren.

Fördermöglichkeiten für Photovoltaik im Kühlhaus

Kühlhausbetreiber können von verschiedenen attraktiven Förderprogrammen profitieren, die die Wirtschaftlichkeit ihrer Photovoltaikanlage weiter verbessern. Diese Förderungen reduzieren sowohl die Investitionskosten als auch die laufenden Finanzierungskosten erheblich.

Einspeisevergütung und Direktvermarktung

Für überschüssigen Solarstrom, der nicht selbst verbraucht wird, erhalten Kühlhausbetreiber eine staatlich garantierte Einspeisevergütung über 20 Jahre. Die aktuellen Vergütungssätze liegen bei 5,56 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen zwischen 40 und 100 kWp. Bei größeren Anlagen ab 100 kWp ist eine Direktvermarktung des Solarstroms vorgeschrieben, die in der Regel höhere Erlöse als die Einspeisevergütung erzielt.

KfW-Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet mit dem Programm 270 "Erneuerbare Energien Standard" zinsgünstige Kredite für Photovoltaikanlagen. Besonders attraktiv ist das Programm 293 "Klimaschutzoffensive für Unternehmen", das noch bessere Konditionen bietet, wenn mindestens 50 % des selbst erzeugten Stroms am Unternehmensstandort genutzt wird – eine Bedingung, die Kühlhäuser aufgrund ihres kontinuierlichen Energiebedarfs problemlos erfüllen.

Steuerliche Vorteile

Seit dem 1. Januar 2023 gelten erheblich verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen. Die wichtigste Neuerung ist die 0 % Umsatzsteuer beim Kauf und der Installation von PV-Anlagen, was zu direkten Kosteneinsparungen von 19 % auf die gesamte Investitionssumme führt.

  • Investitionsabzugsbetrag (IAB): Bereits vor der Anschaffung können 50 % der Kosten steuerlich geltend gemacht werden
  • Sonderabschreibung: 20 % der Investitionskosten können in den ersten fünf Jahren zusätzlich abgeschrieben werden
  • Lineare Abschreibung: Die restlichen Kosten werden über 20 Jahre mit 5 % pro Jahr abgeschrieben

Diese steuerlichen Instrumente machen Photovoltaik für Unternehmen zu einer noch wirtschaftlicheren Investition und können die Amortisationszeit erheblich verkürzen.

Beispielrechnung: Photovoltaik im Kühlhaus

Ein mittelständisches Kühlhaus mit einem jährlichen Stromverbrauch von 300.000 kWh entscheidet sich für die Installation einer 250 kWp Photovoltaikanlage. Diese Anlagengröße ist optimal dimensioniert, um einen hohen Eigenverbrauchsanteil zu erreichen und gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten.

Technische Daten der Anlage:

  • Installierte Leistung: 250 kWp
  • Jährlicher Solarertrag: ca. 237.500 kWh
  • Eigenverbrauchsquote: 80 % (190.000 kWh)
  • Netzeinspeisung: 20 % (47.500 kWh)
  • Benötigte Dachfläche: ca. 1.750 m²

Wirtschaftliche Betrachtung:

Position Berechnung Jährlicher Betrag
Ersparnis durch Eigenverbrauch 190.000 kWh × 0,15 €/kWh 28.500 €
Einnahmen aus Einspeisung 47.500 kWh × 0,06 €/kWh 2.850 €
Gesamterlös pro Jahr 28.500 € + 2.850 € 31.350 €

Bei Investitionskosten von etwa 275.000 € (1.100 € pro kWp) ergibt sich eine Amortisationszeit von etwa 8,8 Jahren. Berücksichtigt man die steuerlichen Vorteile durch Sonderabschreibungen und den Investitionsabzugsbetrag, verkürzt sich die tatsächliche Amortisationszeit auf etwa 6 bis 7 Jahre.

Nach der Amortisation erwirtschaftet das Kühlhaus über die verbleibende Lebensdauer der Anlage von mindestens 18 Jahren einen Gewinn von über 560.000 €. Zusätzlich reduziert sich der CO₂-Ausstoß um etwa 128 Tonnen pro Jahr, was über 25 Jahre einer Einsparung von mehr als 3.200 Tonnen CO₂ entspricht.

PV-Anlage im Kühlhaus planen – mit Elevion Green

Die Kombination aus Photovoltaik und Kühlhaus bietet eine der wirtschaftlichsten Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Energiekosten nachhaltig zu senken und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die natürliche Synergie zwischen Solarstromproduktion und Kühlbedarf, kombiniert mit attraktiven Fördermöglichkeiten und steuerlichen Vorteilen, macht diese Investition zu einer besonders rentablen Lösung.

Elevion Green unterstützt Sie dabei, das volle Potenzial Ihrer Dachfläche optimal zu nutzen. Als Teil der Elevion Group bieten wir Ihnen einen bewährten "3+1-Prozess" für die reibungslose Implementierung Ihrer PV-Anlage:

  • Analyse: Standortbewertung und Bedarfsanalyse durch unsere Experten
  • Planung: Individuelle Konzepterstellung und Abstimmung mit Ihren Anforderungen
  • Installation: Flexible Installation durch Fachbetriebe oder unser Team
  • Inbetriebnahme: Start des Betriebs und Übergabe der schlüsselfertigen Lösung

Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung im Bereich gewerblicher Photovoltaikanlagen und lassen Sie sich umfassend über die Möglichkeiten für Ihr Kühlhaus beraten. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin und erfahren Sie, wie Sie mit einer maßgeschneiderten PV-Lösung Ihre Energiekosten senken und Ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose Erstberatung!

FAQ

Wie viel kann ein Kühlhaus mit Photovoltaik sparen?

Kühlhäuser können mit Photovoltaik ihre Kältegestehungskosten um 12 bis 25 % senken. Bei einem typischen Kühlhaus mit 300.000 kWh Jahresverbrauch und einer 250 kWp Anlage ergeben sich jährliche Einsparungen von über 30.000 €. Die hohe Eigenverbrauchsquote von 80 % oder mehr macht die Investition besonders rentabel.

Warum eignen sich Kühlhäuser besonders gut für Photovoltaik?

Kühlhäuser profitieren von der perfekten Synergie zwischen Solarstromproduktion und Kühlbedarf. Wenn die Sonne am stärksten scheint, ist auch der Energiebedarf für die Kühlung am höchsten. Zusätzlich kann das Kühlhaus als natürlicher Energiespeicher fungieren, indem es tagsüber stärker heruntergekühlt wird und nachts weniger Energie benötigt.

Welche Dachfläche benötigt eine PV-Anlage für Kühlhäuser?

Pro kWp installierter Leistung werden etwa 7 Quadratmeter Dachfläche benötigt. Für eine 100 kWp Anlage sind somit rund 700 m² erforderlich. Das Dach muss zusätzlich eine Traglast von mindestens 30 kg/m² aufnehmen können und eine Dachlastreserve von 25 kg/m² aufweisen.

Wie schnell amortisiert sich eine PV-Anlage auf einem Kühlhaus?

Die Amortisationszeit liegt zwischen 4 und 10 Jahren, abhängig von der Anlagengröße und den lokalen Gegebenheiten. Kühlhäuser erreichen aufgrund ihrer hohen Eigenverbrauchsquote oft die kürzeren Amortisationszeiten. Nach der Amortisation erwirtschaftet die Anlage über ihre verbleibende Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren reinen Gewinn.

Jetzt Beraten lassen